Liebes Publikum,
wenn bei uns wieder die dunkle Jahreszeit ist, der Wind eisig ums Haus pfeift und die Schuhe noch vom letzten Spaziergang nass sind, dann gibt es eigentlich nichts Schöneres, als sich aufzumachen und ein klassisches Konzert zu genießen. Zumindest eines, das in der Lage ist, die empfundenen Widrigkeiten der eigenen Anreise zu relativieren.
So machte sich auch Edvard Grieg auf den Weg, dem während seiner Schulzeit in Norwegen so viel kalter Wind entgegenwehte, dass er erst eine Klasse wiederholen musste und anschließend in den wärmeren Süden zog, nach Leipzig, um dort zu studieren. In Leipzig entstanden auch 1888 und 1891 seine beiden berühmten Peer Gynt Suiten Nr. 1 und 2. Im letzten Stück der ersten Suite, “In der Halle des Bergkönigs”, muss er einiges an seinen aus Norwegen mitgebrachten Erfahrungen mit Trollen, Gnomen und Kobolden verarbeitet haben.
Auch ein anderer hat sich aufgemacht, Neuland zu erkunden – unser langjähriges Orchestermitglied Matthis Gaebel, der nicht nur Hornist und Komponist ist, sondern auch die Bratsche spielt. In den letzten zwei Jahren ist ein modernes, reizvolles und innovatives Konzert für Bratsche und Orchester entstanden, das Sie in dieser Art sicher noch nicht gehört haben. Wir freuen uns sehr, dass wir für dessen Uraufführung als Solisten Sangyoon Lee (Solo-Bratschist am Philharmonischen Staatsorchester Hamburg) für uns gewinnen konnten, denn der Solo-Part ist durchaus anspruchsvoll und verlangt einiges an technischem Können.
Antonín Dvořák hat 1892 auf eine Einladung hin ebenfalls seine Koffer gepackt, um mit dem Dampfschiff die zweiwöchige Überfahrt über den Atlantik nach Amerika zu wagen und für die kommenden drei Jahre als Direktor des National Conservatory of Music of America in New York zu arbeiten. Aus dem, was er an musikalischem Material von zu Hause mitbrachte und dem, was er bei seinen Ausflügen aufs Land an traditionellen indigenen Melodien ausfindig machen konnte, gestaltete er von Heimweh erfüllt für die zu Hause gebliebenen einen musikalischen Gruß – seine weltberühmte Sinfonie Nr. 9 “Aus der Neuen Welt”.
Und nun sind Sie an der Reihe – bestellen Sie sich eine Eintrittskarte für eines unserer Konzerte vor, ziehen Sie sich die mittlerweile wieder trockenen Schuhe an, und machen Sie sich auf den Weg zu uns.
Unser Programm für die Winterkonzerte am Samstag den 08. Februar und Sonntag den 09. Februar 2025:
Edvard Grieg: Peer Gynt Suite Nr. 1, op. 46 “Dovregubbens hall – In der Halle des Bergkönigs” (1888)
Matthis Gaebel: Konzert für Bratsche und Orchester (2024)
Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95, Novosvětská bzw. Z Nového světa „Aus der neuen Welt“ (1893)
(die Konzertorte und der Beginn werden an dieser Stelle rechtzeitig veröffentlicht)
Wir sehen uns!
Ihr JOH